Kapitel: | Kapitel 03 - Verkehr - Magdeburg bewegt sich ökologisch |
---|---|
Antragsteller*in: | Uta Belkius (KV Magdeburg) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 29.01.2019, 10:44 |
Ä03-06 zu KW 03NEU: Kapitel 03 - Verkehr - Magdeburg bewegt sich ökologisch
Text
Von Zeile 374 bis 376:
Wenn wir dasunser Klima rettenerhalten wollen, dann müssen mehr Menschen öfter vom Auto auf
das Rad umsteigen. Doch nur, wer sich sicher fühlt, und gute Wege vorfindet steigt um. Dafür muss noch
viel in Magdeburg getan werden. Der Radverkehr braucht vor allem mehr Fläche und
Alle Menschen in unserer Stadt sollen ihre Ziele sicher, zügig, umweltschonend,
barrierefrei und sozialverträglich erreichen können. Zur Verbesserung der
Lebensqualität und zur Erreichung der Klimaschutzziele muss nun endlich auch in
Magdeburg eine Verkehrswende eingeleitet werden. Wir streben eine
„Autoarme Innenstadt“ an, indem wir den ‚Umweltverbund‘ aus Fußverkehr,
Radverkehr und Öffentlicher Nahverkehr fördern und die Dominanz des
motorisierten Individualverkehrs zurückdrängen. Alle vier Verkehrsträger sollen
mit einem Anteil von jeweils 25 % aller Wege gleichberechtigt
nebeneinanderstehen.
Die im Verkehrsentwicklungsplan 2030Plus vorgeschlagenen Maßnahmen zur Stärkung
des Umweltverbundes sind umzusetzen.
Fußverkehr und Barrierefreiheit
Viele Wege lassen sich zu Fuß sehr gut bewältigen. Ein Fünftel aller mit dem
Auto zurückgelegten Wege ist kürzer als zwei Kilometer. Die meisten dieser Wege
könnten problemlos zu Fuß zurückgelegt werden.
Luftverschmutzung, Lärmbelastung, städtebauliche Defizite und Unfallgefahren
machen jedoch das Zu-Fuß-Gehen unattraktiv. Deshalb braucht die Stadt mehr
Fußgängerzonen und verkehrsberuhigte Bereiche, um die Aufenthaltsqualität zu
erhöhen, womit auch der Einzelhandel gestärkt wird. Die Auswirkungen und
Akzeptanz der Bürger*innen und Geschäftsleute kann durch Testphasen geprüft
werden.
Der barrierefreie Ausbau von Verkehrsanlagen, insbesondere von bestehenden
Straßenbahnhaltestellen ist seit Jahren vernachlässigt. Dass es auch anders
gehen kann, zeigt das Stadtbahnprogramm von Halle (Saale).
Wir wollen:
- das Zu-Fuß-Gehen stadtweit im Hinblick auf Sicherheit, Barrierefreiheit
und Durchlässigkeit prüfen
- ein Schulwegsicherungsprogramm, um Unfallschwerpunkte zu beseitigen, damit
alle Kinder sicher und allein zu ihren Schulen und Sportstätten kommen
- die Mittel für Instandsetzungsmaßnahmen von Fußwegen erhöhen und den
Haushaltstitel für Bordsteinabsenkungen wieder einführen
- die konsequente Einrichtung flächendeckender Tempo 30-Zonen, Anordnung von
Tempo 30 im Bereich von Schulen, Kindertagesstätten und Altenpflegeheimen
sowie Temporeduzierungen auf ausgewählten Erschließungsstraßen wie z.B.
auf dem Klusdamm
- im Südabschnitt des Breiten Weges verkehrsberuhigte Bereiche zwischen
Hasselbachplatz und Keplerstraße und zwischen Bärstraße und Ernst-Reuter-
Allee ausweisen
- den Durchgangsverkehr in der Innenstadt reduzieren und verkehrsberuhigende
Maßnahmen in der Ernst-Reuter-Allee und im Breiten Weg vornehmen („Ein
Herz für Magdeburg“) sowie den Rückbau der Reuter-Allee zwischen Otto-von-
Guericke- und Jakobstraße. Die Maßnahmen sind in enger Abstimmung mit den
Bürger*innen und Geschäftsleuten zunächst auszuprobieren.
- dass zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität, der Sicherheit und aus
Lärmschutzgründen die Große Diesdorfer Straße und die ‚Hauptstraße‘
zwischen Buckau und Westerhüsen umweltgerecht und barrierefrei umgebaut
werden
- mehr sichere Überquerungsmöglichkeiten an großen Straßen (z.B.
Mittelinseln) und mehr Zebrastreifen entstehen
- dass Fußgänger*innen an Ampelanlagen nicht länger als 60 Sekunden warten
müssen
- bauliche und organisatorische Maßnahmen gegen Falschparker*innen an
Kreuzungsbereichen und auf Geh- und Radwegen
Radverkehr
Wenn wir dasunser Klima rettenerhalten wollen, dann müssen mehr Menschen öfter vom Auto auf
das Rad umsteigen. Doch nur, wer sich sicher fühlt, und gute Wege vorfindet steigt um. Dafür muss noch
viel in Magdeburg getan werden. Der Radverkehr braucht vor allem mehr Fläche und
es muss deutlich mehr Geld in die Infrastruktur investiert werden.
Wir wollen:
- eine verlässliche Bereitstellung von 11,00 € je Einwohner*in und Jahr für
den Radverkehr im Haushalt unserer Stadt entsprechend der Empfehlung des
Nationalen Radverkehrsplans (NRVP 2020) und die Nutzung entsprechender
Förderprogramme
- eine(n) Radverkehrsbeauftragte(n), der die Geschäfte der Arbeitsgruppe
Radverkehr führt, die Planungen zum Fahrradverkehr koordiniert, bei allen
Straßenbauten die Belange des Radverkehrs überprüft und Kampagnen zur
Förderung des Radverkehrs organisiert
- ein lückenloses Radverkehrsnetz zwischen allen Stadtteilen
- dass die noch immer ausstehenden Investitionsmaßnahmen der
Radverkehrskonzeption 2004-2012 endlich realisiert werden
- innerstädtische Radschnellverbindungen und Radschnellwege in das Umland
u.a. nach Osterweddingen, Schönebeck, entlang der 2. Nord-Süd-Verbindung
bis nach Barleben und Wolmirstedt und mit Umnutzung der denkmalgeschützten
Kanonenbahnbrücke bis nach Biederitz
- Ausweisung von Fahrradstraßen - wie in der Goethestraße geplant - und die
Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in beide Richtungen
- die Projektierung von Radverkehrsanlagen an großen Straßen zukünftig
vorzugsweise als geschützte Radfahrstreifen („Protected Bike Lane“). Wenn
hierfür die Straßenbreite nicht ausreicht, sind Radfahrstreifen und
Schutzstreifen entsprechend den Empfehlungen zur Anlage von
Radverkehrsanlagen (ERA 2010) abzumarkieren.
- dass Radverkehrsanlagen zukünftig grundsätzlich mit Asphaltoberflächen
angelegt werden und auf Kopfsteinpflasterstraßen Teil-Asphaltierungen
vorgenommen werden (z.B. beschlossenes Pilotprojekt Wilhelm-Külz-Straße).
- dass bei Grundstückszufahrten künftig die vorfahrtberechtigten Radwege
grundsätzlich gemäß der ERA 2010 asphaltiert oder glatt gepflastert
ausgeführt werden. Mit Natursteinpflaster ausgestattete Zufahrten sind
nach und nach umzubauen (entsprechende Mittel stehen für die Jahre 2019-
2021 zur Verfügung).
- eine Schaffung weiterer sicherer Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum
– ggf. auch durch Umwidmung von Autostellflächen, wenn keine anderen
Flächen zur Verfügung stehen
- die baldige Realisierung des Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof
- die zügige Inkraftsetzung der beschlossenen Fahrradabstellsatzung
- die konsequente Ahndung unberechtigten Parkens auf Behindertenparkplätzen,
auf Rad- und Fußwegen durch den Ausbau der Fahrradstaffel des
Ordnungsamtes und verstärkte Kontrollen. Die MVB und der
Abfallwirtschaftsbetrieb müssen das Recht bekommen, selbst abzuschleppen.
Eine Vergabe von Kontrolle und Abschleppen an Unternehmen auf
Provisionsbasis ist zu prüfen.
- eine ausreichende Beleuchtung von Radwegen. Dabei sollten intelligente
Beleuchtungssysteme zum Einsatz kommen (Dimmen per Bewegungsmelder).
- die Aufstellung moderner elektronisch gesteuerter Fahrradboxen auch mit
Lademöglichkeiten für Pedelecs an touristischen Highlights (z.B. Dom,
Museum, Marktplatz, Petriförder, Schiffshebewerk)
- die Schaffung eines Bike-Sharing Angebots mit flächendeckenden
Rückgabemöglichkeiten insbesondere auch für Pendler*innen und für den
Fahrradtourismus
- eine deutlich bessere Radverkehrsführung in der Ernst-Reuter-
Allee/Bahnhofsbereich gegenüber der planfestgestellten Variante der
Tunnelplanung
Öffentlicher Nahverkehr
Ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) bildet das Rückgrat des
städtischen Verkehrs. Der Nahverkehrsplan 2018 (NVP) stellt für uns das
Minimalprogramm für die Entwicklung des ÖPNV dar. Unsere Forderungen zum Ausbau
des öffentlichen Nahverkehrs gehen über die konsequente Umsetzung des NVP 2018
hinaus.
Wir wollen:
- zur Behebung des Instandhaltungsrückstaus an Gleisanlagen die Zuweisungen
der Landeshauptstadt erhöhen
- statt der regelmäßigen Fahrpreiserhöhungen ein Moratorium und Prüfung
neuer Finanzierungsmöglichkeiten
- die Einführung eines verbilligten Sozialtickets für Hartz IV-
Empfänger*innen
- allen Schüler*innen den ÖPNV an allen Tagen rund um die Uhr kostenfrei zur
Verfügung stellen
- die zügige Fertigstellung der 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn mit
weitest gehendem Erhalt der Straßenbäume
- die Schaffung einer Buslinie vom Hauptbahnhof über die Jakobstraße zum
Wissenschaftshafen/Werner-Heisenberg-Straße und die Beibehaltung der
Busverbindung vom Neustädter Feld über Mittagstraße zur Neuen Neustadt und
deren Verlängerung in die Alte Neustadt
- die Erweiterung des Straßenbahnnetzes nach Ottersleben, über die
Jakobstraße sowie von der Brückstraße über die Berliner Chaussee, um die
Angersiedlung und die Sportarenen anzuschließen
- den zügigen vollständigen barrierefreien Ausbau aller ÖPNV-Haltestellen
(10 Stück/Jahr)
- die konsequente ÖPNV-Bevorrechtigung an allen Ampelanlagen und die
Ausweisung von mehr ÖPNV-Spuren
- nach und nach alle Busse und Straßenbahnen mit Klimaanlagen, WLAN und USB-
Anschlüssen ausstatten
- die Weiterentwicklung der ‚EasyGo‘-App auch zum Kauf aller Kartenangebote
und die Nutzung elektronischer Zahlungsmittel (EC-Karte, Kredit-Karte,
Kontaktloses Zahlen) an den Fahrscheinautomaten ohne Vernachlässigung des
Vorverkaufs von Blockfahrscheinen
- zur Bekämpfung fahrzeugbedingter Ausfälle im Straßenbahn- und Busverkehr
ist eine mindestens 20%ige barrierefreie Reserve vorzuhalten
- finanzielle Anreize zur Ausweitung der flexiblen Dienste und Einstellung
von mindestens 10 % mehr Personal mit Fahrdiensteignung, damit es zu
deutlich weniger Fahrtausfällen kommt
Sonstiger Verkehr
Obwohl das Konzept der autogerechten Stadt längst überholt ist, fördert
Magdeburgs Stadtverwaltung nach wie vor hauptsächlich den motorisierten
Individualverkehr (MIV). Umfragen zeigen deutlich, dass viele Menschen anders
mobil sein wollen. Wir setzen auf eine „Autoarme Innenstadt“ mit
Verkehrsberuhigung und Tempobegrenzungen nicht nur auf Wohnstraßen. Der
Autoverkehr darf angesichts der Klimaziele nicht länger bevorzugt werden.
Wir wollen:
- die baldige Realisierung der neuen Strombrücke und die denkmalgerechte
Sanierung der Anna-Ebert-Brücke. Eine weitere Straßenbrücke halten wir für
entbehrlich und auch nicht finanzierbar.
- die zügige Freigabe der Tunnelbaustelle für Fuß- und Radverkehr und ÖPNV
sowie die baldige Fertigstellung des von uns nicht gewollten
Tunnelprojekts mit der Umsetzung der stadtgestalterischen Elemente
(Tunneleingänge, Lichtkonzept usw.) entsprechend den Ergebnissen des
Gestaltungswettbewerbs von 2012 und mit der Nachbesserung der
Treppenaufgänge am Kölner Platz durch Rolltreppen oder Aufzüge
- den Aufbau eines Netzes von mehr als 120 Stromtankstellen insbesondere in
Wohnquartieren mit Mehrfamilienhäusern
- die Unterstützung des Carsharings durch Bereitstellung von Standplätzen im
öffentlichen Raum, Verknüpfung mit ÖPNV- und Radabstellanlagen und dessen
stärkere Nutzung durch die Stadtverwaltung und ihre Unternehmen
Von Zeile 374 bis 376:
Wenn wir dasunser Klima rettenerhalten wollen, dann müssen mehr Menschen öfter vom Auto auf
das Rad umsteigen. Doch nur, wer sich sicher fühlt, und gute Wege vorfindet steigt um. Dafür muss noch
viel in Magdeburg getan werden. Der Radverkehr braucht vor allem mehr Fläche und
Alle Menschen in unserer Stadt sollen ihre Ziele sicher, zügig, umweltschonend,
barrierefrei und sozialverträglich erreichen können. Zur Verbesserung der
Lebensqualität und zur Erreichung der Klimaschutzziele muss nun endlich auch in
Magdeburg eine Verkehrswende eingeleitet werden. Wir streben eine
„Autoarme Innenstadt“ an, indem wir den ‚Umweltverbund‘ aus Fußverkehr,
Radverkehr und Öffentlicher Nahverkehr fördern und die Dominanz des
motorisierten Individualverkehrs zurückdrängen. Alle vier Verkehrsträger sollen
mit einem Anteil von jeweils 25 % aller Wege gleichberechtigt
nebeneinanderstehen.
Die im Verkehrsentwicklungsplan 2030Plus vorgeschlagenen Maßnahmen zur Stärkung
des Umweltverbundes sind umzusetzen.
Fußverkehr und Barrierefreiheit
Viele Wege lassen sich zu Fuß sehr gut bewältigen. Ein Fünftel aller mit dem
Auto zurückgelegten Wege ist kürzer als zwei Kilometer. Die meisten dieser Wege
könnten problemlos zu Fuß zurückgelegt werden.
Luftverschmutzung, Lärmbelastung, städtebauliche Defizite und Unfallgefahren
machen jedoch das Zu-Fuß-Gehen unattraktiv. Deshalb braucht die Stadt mehr
Fußgängerzonen und verkehrsberuhigte Bereiche, um die Aufenthaltsqualität zu
erhöhen, womit auch der Einzelhandel gestärkt wird. Die Auswirkungen und
Akzeptanz der Bürger*innen und Geschäftsleute kann durch Testphasen geprüft
werden.
Der barrierefreie Ausbau von Verkehrsanlagen, insbesondere von bestehenden
Straßenbahnhaltestellen ist seit Jahren vernachlässigt. Dass es auch anders
gehen kann, zeigt das Stadtbahnprogramm von Halle (Saale).
Wir wollen:
- das Zu-Fuß-Gehen stadtweit im Hinblick auf Sicherheit, Barrierefreiheit
und Durchlässigkeit prüfen
- ein Schulwegsicherungsprogramm, um Unfallschwerpunkte zu beseitigen, damit
alle Kinder sicher und allein zu ihren Schulen und Sportstätten kommen
- die Mittel für Instandsetzungsmaßnahmen von Fußwegen erhöhen und den
Haushaltstitel für Bordsteinabsenkungen wieder einführen
- die konsequente Einrichtung flächendeckender Tempo 30-Zonen, Anordnung von
Tempo 30 im Bereich von Schulen, Kindertagesstätten und Altenpflegeheimen
sowie Temporeduzierungen auf ausgewählten Erschließungsstraßen wie z.B.
auf dem Klusdamm
- im Südabschnitt des Breiten Weges verkehrsberuhigte Bereiche zwischen
Hasselbachplatz und Keplerstraße und zwischen Bärstraße und Ernst-Reuter-
Allee ausweisen
- den Durchgangsverkehr in der Innenstadt reduzieren und verkehrsberuhigende
Maßnahmen in der Ernst-Reuter-Allee und im Breiten Weg vornehmen („Ein
Herz für Magdeburg“) sowie den Rückbau der Reuter-Allee zwischen Otto-von-
Guericke- und Jakobstraße. Die Maßnahmen sind in enger Abstimmung mit den
Bürger*innen und Geschäftsleuten zunächst auszuprobieren.
- dass zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität, der Sicherheit und aus
Lärmschutzgründen die Große Diesdorfer Straße und die ‚Hauptstraße‘
zwischen Buckau und Westerhüsen umweltgerecht und barrierefrei umgebaut
werden
- mehr sichere Überquerungsmöglichkeiten an großen Straßen (z.B.
Mittelinseln) und mehr Zebrastreifen entstehen
- dass Fußgänger*innen an Ampelanlagen nicht länger als 60 Sekunden warten
müssen
- bauliche und organisatorische Maßnahmen gegen Falschparker*innen an
Kreuzungsbereichen und auf Geh- und Radwegen
Radverkehr
Wenn wir dasunser Klima rettenerhalten wollen, dann müssen mehr Menschen öfter vom Auto auf
das Rad umsteigen. Doch nur, wer sich sicher fühlt, und gute Wege vorfindet steigt um. Dafür muss noch
viel in Magdeburg getan werden. Der Radverkehr braucht vor allem mehr Fläche und
es muss deutlich mehr Geld in die Infrastruktur investiert werden.
Wir wollen:
- eine verlässliche Bereitstellung von 11,00 € je Einwohner*in und Jahr für
den Radverkehr im Haushalt unserer Stadt entsprechend der Empfehlung des
Nationalen Radverkehrsplans (NRVP 2020) und die Nutzung entsprechender
Förderprogramme
- eine(n) Radverkehrsbeauftragte(n), der die Geschäfte der Arbeitsgruppe
Radverkehr führt, die Planungen zum Fahrradverkehr koordiniert, bei allen
Straßenbauten die Belange des Radverkehrs überprüft und Kampagnen zur
Förderung des Radverkehrs organisiert
- ein lückenloses Radverkehrsnetz zwischen allen Stadtteilen
- dass die noch immer ausstehenden Investitionsmaßnahmen der
Radverkehrskonzeption 2004-2012 endlich realisiert werden
- innerstädtische Radschnellverbindungen und Radschnellwege in das Umland
u.a. nach Osterweddingen, Schönebeck, entlang der 2. Nord-Süd-Verbindung
bis nach Barleben und Wolmirstedt und mit Umnutzung der denkmalgeschützten
Kanonenbahnbrücke bis nach Biederitz
- Ausweisung von Fahrradstraßen - wie in der Goethestraße geplant - und die
Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in beide Richtungen
- die Projektierung von Radverkehrsanlagen an großen Straßen zukünftig
vorzugsweise als geschützte Radfahrstreifen („Protected Bike Lane“). Wenn
hierfür die Straßenbreite nicht ausreicht, sind Radfahrstreifen und
Schutzstreifen entsprechend den Empfehlungen zur Anlage von
Radverkehrsanlagen (ERA 2010) abzumarkieren.
- dass Radverkehrsanlagen zukünftig grundsätzlich mit Asphaltoberflächen
angelegt werden und auf Kopfsteinpflasterstraßen Teil-Asphaltierungen
vorgenommen werden (z.B. beschlossenes Pilotprojekt Wilhelm-Külz-Straße).
- dass bei Grundstückszufahrten künftig die vorfahrtberechtigten Radwege
grundsätzlich gemäß der ERA 2010 asphaltiert oder glatt gepflastert
ausgeführt werden. Mit Natursteinpflaster ausgestattete Zufahrten sind
nach und nach umzubauen (entsprechende Mittel stehen für die Jahre 2019-
2021 zur Verfügung).
- eine Schaffung weiterer sicherer Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum
– ggf. auch durch Umwidmung von Autostellflächen, wenn keine anderen
Flächen zur Verfügung stehen
- die baldige Realisierung des Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof
- die zügige Inkraftsetzung der beschlossenen Fahrradabstellsatzung
- die konsequente Ahndung unberechtigten Parkens auf Behindertenparkplätzen,
auf Rad- und Fußwegen durch den Ausbau der Fahrradstaffel des
Ordnungsamtes und verstärkte Kontrollen. Die MVB und der
Abfallwirtschaftsbetrieb müssen das Recht bekommen, selbst abzuschleppen.
Eine Vergabe von Kontrolle und Abschleppen an Unternehmen auf
Provisionsbasis ist zu prüfen.
- eine ausreichende Beleuchtung von Radwegen. Dabei sollten intelligente
Beleuchtungssysteme zum Einsatz kommen (Dimmen per Bewegungsmelder).
- die Aufstellung moderner elektronisch gesteuerter Fahrradboxen auch mit
Lademöglichkeiten für Pedelecs an touristischen Highlights (z.B. Dom,
Museum, Marktplatz, Petriförder, Schiffshebewerk)
- die Schaffung eines Bike-Sharing Angebots mit flächendeckenden
Rückgabemöglichkeiten insbesondere auch für Pendler*innen und für den
Fahrradtourismus
- eine deutlich bessere Radverkehrsführung in der Ernst-Reuter-
Allee/Bahnhofsbereich gegenüber der planfestgestellten Variante der
Tunnelplanung
Öffentlicher Nahverkehr
Ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) bildet das Rückgrat des
städtischen Verkehrs. Der Nahverkehrsplan 2018 (NVP) stellt für uns das
Minimalprogramm für die Entwicklung des ÖPNV dar. Unsere Forderungen zum Ausbau
des öffentlichen Nahverkehrs gehen über die konsequente Umsetzung des NVP 2018
hinaus.
Wir wollen:
- zur Behebung des Instandhaltungsrückstaus an Gleisanlagen die Zuweisungen
der Landeshauptstadt erhöhen
- statt der regelmäßigen Fahrpreiserhöhungen ein Moratorium und Prüfung
neuer Finanzierungsmöglichkeiten
- die Einführung eines verbilligten Sozialtickets für Hartz IV-
Empfänger*innen
- allen Schüler*innen den ÖPNV an allen Tagen rund um die Uhr kostenfrei zur
Verfügung stellen
- die zügige Fertigstellung der 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn mit
weitest gehendem Erhalt der Straßenbäume
- die Schaffung einer Buslinie vom Hauptbahnhof über die Jakobstraße zum
Wissenschaftshafen/Werner-Heisenberg-Straße und die Beibehaltung der
Busverbindung vom Neustädter Feld über Mittagstraße zur Neuen Neustadt und
deren Verlängerung in die Alte Neustadt
- die Erweiterung des Straßenbahnnetzes nach Ottersleben, über die
Jakobstraße sowie von der Brückstraße über die Berliner Chaussee, um die
Angersiedlung und die Sportarenen anzuschließen
- den zügigen vollständigen barrierefreien Ausbau aller ÖPNV-Haltestellen
(10 Stück/Jahr)
- die konsequente ÖPNV-Bevorrechtigung an allen Ampelanlagen und die
Ausweisung von mehr ÖPNV-Spuren
- nach und nach alle Busse und Straßenbahnen mit Klimaanlagen, WLAN und USB-
Anschlüssen ausstatten
- die Weiterentwicklung der ‚EasyGo‘-App auch zum Kauf aller Kartenangebote
und die Nutzung elektronischer Zahlungsmittel (EC-Karte, Kredit-Karte,
Kontaktloses Zahlen) an den Fahrscheinautomaten ohne Vernachlässigung des
Vorverkaufs von Blockfahrscheinen
- zur Bekämpfung fahrzeugbedingter Ausfälle im Straßenbahn- und Busverkehr
ist eine mindestens 20%ige barrierefreie Reserve vorzuhalten
- finanzielle Anreize zur Ausweitung der flexiblen Dienste und Einstellung
von mindestens 10 % mehr Personal mit Fahrdiensteignung, damit es zu
deutlich weniger Fahrtausfällen kommt
Sonstiger Verkehr
Obwohl das Konzept der autogerechten Stadt längst überholt ist, fördert
Magdeburgs Stadtverwaltung nach wie vor hauptsächlich den motorisierten
Individualverkehr (MIV). Umfragen zeigen deutlich, dass viele Menschen anders
mobil sein wollen. Wir setzen auf eine „Autoarme Innenstadt“ mit
Verkehrsberuhigung und Tempobegrenzungen nicht nur auf Wohnstraßen. Der
Autoverkehr darf angesichts der Klimaziele nicht länger bevorzugt werden.
Wir wollen:
- die baldige Realisierung der neuen Strombrücke und die denkmalgerechte
Sanierung der Anna-Ebert-Brücke. Eine weitere Straßenbrücke halten wir für
entbehrlich und auch nicht finanzierbar.
- die zügige Freigabe der Tunnelbaustelle für Fuß- und Radverkehr und ÖPNV
sowie die baldige Fertigstellung des von uns nicht gewollten
Tunnelprojekts mit der Umsetzung der stadtgestalterischen Elemente
(Tunneleingänge, Lichtkonzept usw.) entsprechend den Ergebnissen des
Gestaltungswettbewerbs von 2012 und mit der Nachbesserung der
Treppenaufgänge am Kölner Platz durch Rolltreppen oder Aufzüge
- den Aufbau eines Netzes von mehr als 120 Stromtankstellen insbesondere in
Wohnquartieren mit Mehrfamilienhäusern
- die Unterstützung des Carsharings durch Bereitstellung von Standplätzen im
öffentlichen Raum, Verknüpfung mit ÖPNV- und Radabstellanlagen und dessen
stärkere Nutzung durch die Stadtverwaltung und ihre Unternehmen
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