Kapitel: | Kapitel 01 - Umwelt – Magdeburg muss grüner werden |
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Antragsteller*in: | Uta Belkius (KV Magdeburg) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 29.01.2019, 09:46 |
Ä01-02 zu KW 01: Kapitel 01 - Umwelt – Magdeburg muss grüner werden
Text
Von Zeile 1 bis 2:
Der Erhalt unserereiner lebenswerten Umwelt als GRÜNES Kernthema hat in den letzten Jahren durch Klimawandel und Artensterben weiter an Bedeutung gewonnen. Nicht nur
Der Erhalt unserereiner lebenswerten Umwelt als GRÜNES Kernthema hat in den letzten Jahren durch
Klimawandel und Artensterben weiter an Bedeutung gewonnen. Nicht nur
Klimaforscher*innen und Umweltverbände, sondern zunehmend mehr
Wirtschaftsinstitute und Versicherer sehen hier die größte Herausforderung für
die Menschheit in den kommenden Jahren. Diese Herausforderung müssen und wollen
wir lokal und global annehmen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen für den Erhalt und die Entwicklung naturnaher
Flächen als Lebensräume wildlebender Tiere und Pflanzen und als Erholungsraum
für uns Menschen. Wir verfolgen dabei einen integralen Ansatz. Unsere Umwelt
wird von vielen Faktoren beeinflusst. So ist Stadtentwicklungspolitik natürlich
ein Teil von Umweltpolitik, weil mit den städtebaulichen Entscheidungen
Verkehrsbeziehungen erzeugt werden, die mehr - oder weniger - die Umwelt stark
belasten. Das können wir zuallererst durch eine gezielte Ansiedlungspolitik und
Funktionsmischung im Sinne einer Stadt der kurzen Wege, aber auch durch die
Förderung des ÖPNV, des Rad- und Fußverkehrs bei gleichzeitiger Reduktion des
motorisierten Individualverkehrs sowie durch begleitendes Straßengrün ändern.
Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Artenschutz
Die Lösung der Klimakrise und der Erhalt der Artenvielfalt sind derzeit die
zentralen Herausforderungen der Menschheit. Das Erreichen des 2-Grad Zieles im
Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist grundlegend, um auch den
nachfolgenden Generationen ein gutes Leben zu ermöglichen. Klimaschutz muss ein
tragender Pfeiler von Politik- und Verwaltungshandeln sein.
Der bereits beschlossene Masterplan 100% Klimaschutz kann nur ein Anfang sein.
Er ist in der kommenden Wahlperiode konsequent umzusetzen und fortzuschreiben.
Dafür müssen finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Expert*innen und
Bürger*innen sollen stetig an der Weiterentwicklung des Masterplans beteiligt
sein.
Dafür wollen wir:
- konsequent die Bereiche vor Bebauung schützen, die dafür sorgen, dass
Kaltluft in die Stadt transportiert wird (Stadtklimatische
Baubeschränkungsbereiche)
- den Börderaum als Kaltluftlieferant sichern und der Landwirtschaft
vorbehalten. Eine weitere Zersiedelung am Stadtrand muss der Vergangenheit
angehören. Dies beinhaltet auch das Errichten von Gewerbe- und
Einfamilienhaussiedlungen auf der grünen Wiese.
- mehr Neu- bzw. Ersatzpflanzungen von Straßenbäumen, insbesondere, um eine
sommerliche Überwärmung der Stadträume zu verhindern. Die auf unseren
Antrag beschlossene Erstellung eines Konzeptes zur Entwicklung des
Straßenbaumbestandes muss zügig erfolgen.
- vernetzte Grünsysteme schaffen und innerstädtische Grünflächen ökologisch
aufwerten
- den Erhalt von Kleingartensparten, auch als Kaltluftentstehungs- und -
austauschgebiete
- die Begrünung von Gebäuden (Fassaden- und Dachflächen) und Höfen fördern
und bei öffentlichen Gebäuden zum Standard entwickeln
- die Bodenversiegelung stoppen und -entsiegelung vorantreiben, um die
Versickerungsrate zu erhöhen und das Stadtklima zu verbessern
- die Sondernutzungsgenehmigungen für Terrassenbetrieb anpassen, um das
Aufstellen und Betreiben von Gas-Heizern im öffentlichen Verkehrsraum
ganzjährig zu unterbinden
- Äcker und Grünland so bewirtschaften, dass die biologische Vielfalt
erhalten bleibt. Wir setzen uns dafür ein, dass insbesondere auf
kommunalen Ackerflächen Feldlerchenfenster und Blühflächen angelegt
werden. Ackerrandstreifen dürfen nicht unerlaubterweise umgepflügt werden,
sondern müssen für den Erhalt der Artenvielfalt und für den Naturschutz
zur Verfügung stehen.
Für eine naturnahe Gewässerentwicklung und besseren
Hochwasserschutz wollen wir:
- Maßnahmen an kleineren Fließgewässern (Sülze, Schrote, Klinke usw.) zu
deren Verbesserung hin zum guten ökologischen Zustand im Sinn der
Wasserrahmenrichtlinie, auch durch Verbreiterung der Uferstreifen,
Freilegung verrohrter Abschnitte und Renaturierung
- eine konsequente Berücksichtigung der kleinen Fließgewässer bei
Bebauungsplänen und in der Stadtentwicklung
- den Erhalt des Domfelsens sichern und die Elbe als naturnahen Lebensraum
bewahren
- eine Einschränkung der Besiedlung in den durch Hochwasser und Grundwasser
gefährdeten Gebieten. Dies heißt für uns auch, auf dem Stadtmarsch kein
Wohngebiet zu entwickeln.
- einen Frieden zwischen Hochwasser- und Naturschutz erreichen. Hierzu muss
u.a. untersucht werden, ob ein Ausbaggern der Alten Elbe den
Hochwasserschutz tatsächlich verbessern würde oder ob ein möglicher
Rückstau am Zusammenfluss von Stromelbe, Alter Elbe und Umflutkanal den
Wasserstand stärker beeinflusst.
- ohne Vernachlässigung des technisch notwendigen Hochwasserschutzes der
Hochwassergefahr durch Schaffung weiterer Überschwemmungsgebiete und eine
ökologische Flusspolitik gemeinsam mit allen Anrainern entgegenwirken
Außerdem wollen wir zur Reduzierung von Umweltbelastungen:
- ein umweltfreundliches Beschaffungswesen in der Stadtverwaltung, in
städtischen Unternehmen und Gesellschaften
- den Einsatz von Mehrwegartikeln (z.B. Mehrwegbecher für Coffee to go)
sowie von kompostierbaren Tragetaschen und Verpackungen fordern und
fördern
- eine Satzung zur Besteuerung von Einwegverpackungen, wie in Tübingen,
erarbeiten
- nach einer entsprechenden Umweltverträglichkeitsprüfung, die Verwendung
von verrottbaren Tüten für Biotonnen vorsehen
- die Umstellung der kommunalen Fahrzeugflotte hin zu umweltschonenden
Alternativen (Lastenfahrräder und Fahrzeuge mit energiesparenden und
emissionsfreien Antrieben)
- Maßnahmen zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes in Luftreinhalteplänen
verbindlich festgelegen
- pestizidfreie Kommune sein. Auf kommunalen Flächen dürfen seit 2018 durch
Beschluss des Stadtrates keine Totalherbizide (z.B. Glyphosat) mehr
eingesetzt werden. Nun müssen die Verträge mit den Pächter*innen umgehend
angepasst werden sowie engmaschige Kontrollen stattfinden, die die
Einhaltung garantieren.
- die Einrichtung einer vierten Filterstufe im Klärwerk Magdeburg/Gerwisch
prüfen, um den Eintrag von Mikroplastik in die Elbe und damit auch ins
Meer verringern zu können
- einen stärkeren Schutz von Grünflächen durch Barrieren gegen
widerrechtliches Abstellen von Kraftfahrzeugen
Eine der grünsten Städte Deutschlands
Lange Zeit galt Magdeburg als eine der grünsten Städte Deutschland, doch dies
steht auf der Kippe. Mehrere Stürme, der Asiatische Laubholzbockkäfer,
langanhaltende Trockenperioden sowie Straßenbauvorhaben führten zu großen
Schäden und Verlusten am Baumbestand.
Neben solchen Umwelteinflüssen wird der Grünanteil der Stadt auch durch die
Umnutzung von grünen Flächen verringert. In der sich gut entwickelnden Stadt
finden Bebauungen statt, für die leider auch große Flächen mit Bäumen,
Sträuchern, Wiesen und Gärten geopfert werden.
Für die Sicherung und Entwicklung des Stadtgrüns wollen wir:
- den Erhalt und Schutz insbesondere alter Bäume (zum Beispiel durch eine
Regelung zu Baumpflegemaßnahmen, die den langfristigen Erhalt sichern)
- gefällte und durch Naturereignisse zerstörte Bäume konsequent entsprechend
ihrer ökologischen Wertigkeit ersetzen. Ein Jungbaum kann einen Altbaum
nicht 1:1 ersetzen.
- durchsetzen, dass abgängige und gefällte Straßenbäume innerhalb eines
Jahres am Standort ersetzt werden
- mehr Neu- bzw. Ersatzpflanzungen von Straßenbäumen, insbesondere, um eine
sommerliche Überwärmung der Stadträume zu verhindern. Wir kümmern uns auch
darum, dass solche Ausgleichsmaßnahmen konsequent umgesetzt und dass die
betreffenden Flächen dauerhaft gepflegt werden.
- bestehende kommunale Grünflächen nicht wirtschaftlicher Umnutzung opfern
- Insektenfreundliche Flächen (z.B. Bienenweiden) vermehren
- Streuobstwiesen einrichten und erhalten
- konsequent die Hebel der Stellplatzsatzung nutzen um langfristig weniger
Stellplätze zu verordnen (bei gleichzeitig guter ÖPNV-Anbindung und
Fahrradinfrastruktur) und zukünftig schon je vier Stellplätze einen Baum
fordern, statt wie bisher je sechs Stellplätze
- verhindern, dass Straßenbahn- oder Fahrradverkehr gegen Grünflächen und
Bäume ausspielt wird. Dafür sollen, wenn durch Verkehrsführung möglich,
Verkehrsflächen für den motorisierten Individualverkehr zu Gunsten von
Straßenbahntrassen oder Fahrradwegen oder -straßen umgewidmet werden.
- forcieren, dass bereits beschlossene Projekte wie z.B. die der Baumhaine
auch konsequent von der Stadtverwaltung umgesetzt werden. Dafür werden wir
weiterhin Anfragen, Prüfaufträge und Haushaltsanträge einbringen.
- die Initiative „Mein Baum für Magdeburg“ weiter ausbauen, finanziell und
personell besser ausstatten und auch stärker bewerben
- das Thema Stadtgrün und Bäume stärker auf die Agenda von Politik und
Stadtverwaltung setzen. Um einen besseren Überblick über kommunale
Aktivitäten zu behalten, soll die Stelle eine/s Koordinatorin/Koordinators
für Stadtgrün geschaffen werden.
- die Stadtgartenbetriebe finanziell besser ausstatten, damit Jungbäume
gepflegt, neue Bäume gepflanzt und nachhaltige ökologische Grünstrukturen
erhalten und weiterentwickelt werden können sowie neue entstehen.
Tierschutz
Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben auch die Tiere ein Recht auf angemessenen und
respektvollen Umgang. Das betrifft neben den Haustieren auch die Nutztiere und
selbstverständlich die wild lebenden Tiere. Wir setzen uns ein für ein
tolerantes und rücksichtsvolles Miteinander, das den Bedürfnissen der
Tierhalter*innen und der übrigen Bevölkerung gerecht wird und Konflikte
vermeidet.
Wir wollen:
- eine breitere Verwendung von Produkten aus artgerechter Tierhaltung sowie
die ausdrückliche Berücksichtigung veganer und vegetarischer Alternativen
zum Fleisch in Küchen kommunaler Einrichtungen und bei der Auswahl von
Caterern
- eine Kostenübernahme durch die Stadt für die von anerkannten
Tierschutzvereinen veranlassten Kastrationen und Sterilisationen
freilaufender Katzen
- stärkere Kontrollen und konsequentes Ahnden von Verstößen gegen das
Tierschutzgesetz und die Stadtordnung
- eine weitere Verbesserung der Bedingungen im Magdeburger Zoo in Richtung
einer artgerechteren Haltung der Tiere
- ein klares Bekenntnis der Stadt gegen Tierbörsen durch ein Verbot der
Nutzung städtischer Gebäude und Einrichtungen zu deren Durchführung
- keine Bereitstellung von kommunalen Flächen für Zirkusse, die mit (Wild-
)Tieren arbeiten
Von Zeile 1 bis 2:
Der Erhalt unserereiner lebenswerten Umwelt als GRÜNES Kernthema hat in den letzten Jahren durch Klimawandel und Artensterben weiter an Bedeutung gewonnen. Nicht nur
Der Erhalt unserereiner lebenswerten Umwelt als GRÜNES Kernthema hat in den letzten Jahren durch
Klimawandel und Artensterben weiter an Bedeutung gewonnen. Nicht nur
Klimaforscher*innen und Umweltverbände, sondern zunehmend mehr
Wirtschaftsinstitute und Versicherer sehen hier die größte Herausforderung für
die Menschheit in den kommenden Jahren. Diese Herausforderung müssen und wollen
wir lokal und global annehmen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen für den Erhalt und die Entwicklung naturnaher
Flächen als Lebensräume wildlebender Tiere und Pflanzen und als Erholungsraum
für uns Menschen. Wir verfolgen dabei einen integralen Ansatz. Unsere Umwelt
wird von vielen Faktoren beeinflusst. So ist Stadtentwicklungspolitik natürlich
ein Teil von Umweltpolitik, weil mit den städtebaulichen Entscheidungen
Verkehrsbeziehungen erzeugt werden, die mehr - oder weniger - die Umwelt stark
belasten. Das können wir zuallererst durch eine gezielte Ansiedlungspolitik und
Funktionsmischung im Sinne einer Stadt der kurzen Wege, aber auch durch die
Förderung des ÖPNV, des Rad- und Fußverkehrs bei gleichzeitiger Reduktion des
motorisierten Individualverkehrs sowie durch begleitendes Straßengrün ändern.
Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Artenschutz
Die Lösung der Klimakrise und der Erhalt der Artenvielfalt sind derzeit die
zentralen Herausforderungen der Menschheit. Das Erreichen des 2-Grad Zieles im
Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ist grundlegend, um auch den
nachfolgenden Generationen ein gutes Leben zu ermöglichen. Klimaschutz muss ein
tragender Pfeiler von Politik- und Verwaltungshandeln sein.
Der bereits beschlossene Masterplan 100% Klimaschutz kann nur ein Anfang sein.
Er ist in der kommenden Wahlperiode konsequent umzusetzen und fortzuschreiben.
Dafür müssen finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Expert*innen und
Bürger*innen sollen stetig an der Weiterentwicklung des Masterplans beteiligt
sein.
Dafür wollen wir:
- konsequent die Bereiche vor Bebauung schützen, die dafür sorgen, dass
Kaltluft in die Stadt transportiert wird (Stadtklimatische
Baubeschränkungsbereiche)
- den Börderaum als Kaltluftlieferant sichern und der Landwirtschaft
vorbehalten. Eine weitere Zersiedelung am Stadtrand muss der Vergangenheit
angehören. Dies beinhaltet auch das Errichten von Gewerbe- und
Einfamilienhaussiedlungen auf der grünen Wiese.
- mehr Neu- bzw. Ersatzpflanzungen von Straßenbäumen, insbesondere, um eine
sommerliche Überwärmung der Stadträume zu verhindern. Die auf unseren
Antrag beschlossene Erstellung eines Konzeptes zur Entwicklung des
Straßenbaumbestandes muss zügig erfolgen.
- vernetzte Grünsysteme schaffen und innerstädtische Grünflächen ökologisch
aufwerten
- den Erhalt von Kleingartensparten, auch als Kaltluftentstehungs- und -
austauschgebiete
- die Begrünung von Gebäuden (Fassaden- und Dachflächen) und Höfen fördern
und bei öffentlichen Gebäuden zum Standard entwickeln
- die Bodenversiegelung stoppen und -entsiegelung vorantreiben, um die
Versickerungsrate zu erhöhen und das Stadtklima zu verbessern
- die Sondernutzungsgenehmigungen für Terrassenbetrieb anpassen, um das
Aufstellen und Betreiben von Gas-Heizern im öffentlichen Verkehrsraum
ganzjährig zu unterbinden
- Äcker und Grünland so bewirtschaften, dass die biologische Vielfalt
erhalten bleibt. Wir setzen uns dafür ein, dass insbesondere auf
kommunalen Ackerflächen Feldlerchenfenster und Blühflächen angelegt
werden. Ackerrandstreifen dürfen nicht unerlaubterweise umgepflügt werden,
sondern müssen für den Erhalt der Artenvielfalt und für den Naturschutz
zur Verfügung stehen.
Für eine naturnahe Gewässerentwicklung und besseren
Hochwasserschutz wollen wir:
- Maßnahmen an kleineren Fließgewässern (Sülze, Schrote, Klinke usw.) zu
deren Verbesserung hin zum guten ökologischen Zustand im Sinn der
Wasserrahmenrichtlinie, auch durch Verbreiterung der Uferstreifen,
Freilegung verrohrter Abschnitte und Renaturierung
- eine konsequente Berücksichtigung der kleinen Fließgewässer bei
Bebauungsplänen und in der Stadtentwicklung
- den Erhalt des Domfelsens sichern und die Elbe als naturnahen Lebensraum
bewahren
- eine Einschränkung der Besiedlung in den durch Hochwasser und Grundwasser
gefährdeten Gebieten. Dies heißt für uns auch, auf dem Stadtmarsch kein
Wohngebiet zu entwickeln.
- einen Frieden zwischen Hochwasser- und Naturschutz erreichen. Hierzu muss
u.a. untersucht werden, ob ein Ausbaggern der Alten Elbe den
Hochwasserschutz tatsächlich verbessern würde oder ob ein möglicher
Rückstau am Zusammenfluss von Stromelbe, Alter Elbe und Umflutkanal den
Wasserstand stärker beeinflusst.
- ohne Vernachlässigung des technisch notwendigen Hochwasserschutzes der
Hochwassergefahr durch Schaffung weiterer Überschwemmungsgebiete und eine
ökologische Flusspolitik gemeinsam mit allen Anrainern entgegenwirken
Außerdem wollen wir zur Reduzierung von Umweltbelastungen:
- ein umweltfreundliches Beschaffungswesen in der Stadtverwaltung, in
städtischen Unternehmen und Gesellschaften
- den Einsatz von Mehrwegartikeln (z.B. Mehrwegbecher für Coffee to go)
sowie von kompostierbaren Tragetaschen und Verpackungen fordern und
fördern
- eine Satzung zur Besteuerung von Einwegverpackungen, wie in Tübingen,
erarbeiten
- nach einer entsprechenden Umweltverträglichkeitsprüfung, die Verwendung
von verrottbaren Tüten für Biotonnen vorsehen
- die Umstellung der kommunalen Fahrzeugflotte hin zu umweltschonenden
Alternativen (Lastenfahrräder und Fahrzeuge mit energiesparenden und
emissionsfreien Antrieben)
- Maßnahmen zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes in Luftreinhalteplänen
verbindlich festgelegen
- pestizidfreie Kommune sein. Auf kommunalen Flächen dürfen seit 2018 durch
Beschluss des Stadtrates keine Totalherbizide (z.B. Glyphosat) mehr
eingesetzt werden. Nun müssen die Verträge mit den Pächter*innen umgehend
angepasst werden sowie engmaschige Kontrollen stattfinden, die die
Einhaltung garantieren.
- die Einrichtung einer vierten Filterstufe im Klärwerk Magdeburg/Gerwisch
prüfen, um den Eintrag von Mikroplastik in die Elbe und damit auch ins
Meer verringern zu können
- einen stärkeren Schutz von Grünflächen durch Barrieren gegen
widerrechtliches Abstellen von Kraftfahrzeugen
Eine der grünsten Städte Deutschlands
Lange Zeit galt Magdeburg als eine der grünsten Städte Deutschland, doch dies
steht auf der Kippe. Mehrere Stürme, der Asiatische Laubholzbockkäfer,
langanhaltende Trockenperioden sowie Straßenbauvorhaben führten zu großen
Schäden und Verlusten am Baumbestand.
Neben solchen Umwelteinflüssen wird der Grünanteil der Stadt auch durch die
Umnutzung von grünen Flächen verringert. In der sich gut entwickelnden Stadt
finden Bebauungen statt, für die leider auch große Flächen mit Bäumen,
Sträuchern, Wiesen und Gärten geopfert werden.
Für die Sicherung und Entwicklung des Stadtgrüns wollen wir:
- den Erhalt und Schutz insbesondere alter Bäume (zum Beispiel durch eine
Regelung zu Baumpflegemaßnahmen, die den langfristigen Erhalt sichern)
- gefällte und durch Naturereignisse zerstörte Bäume konsequent entsprechend
ihrer ökologischen Wertigkeit ersetzen. Ein Jungbaum kann einen Altbaum
nicht 1:1 ersetzen.
- durchsetzen, dass abgängige und gefällte Straßenbäume innerhalb eines
Jahres am Standort ersetzt werden
- mehr Neu- bzw. Ersatzpflanzungen von Straßenbäumen, insbesondere, um eine
sommerliche Überwärmung der Stadträume zu verhindern. Wir kümmern uns auch
darum, dass solche Ausgleichsmaßnahmen konsequent umgesetzt und dass die
betreffenden Flächen dauerhaft gepflegt werden.
- bestehende kommunale Grünflächen nicht wirtschaftlicher Umnutzung opfern
- Insektenfreundliche Flächen (z.B. Bienenweiden) vermehren
- Streuobstwiesen einrichten und erhalten
- konsequent die Hebel der Stellplatzsatzung nutzen um langfristig weniger
Stellplätze zu verordnen (bei gleichzeitig guter ÖPNV-Anbindung und
Fahrradinfrastruktur) und zukünftig schon je vier Stellplätze einen Baum
fordern, statt wie bisher je sechs Stellplätze
- verhindern, dass Straßenbahn- oder Fahrradverkehr gegen Grünflächen und
Bäume ausspielt wird. Dafür sollen, wenn durch Verkehrsführung möglich,
Verkehrsflächen für den motorisierten Individualverkehr zu Gunsten von
Straßenbahntrassen oder Fahrradwegen oder -straßen umgewidmet werden.
- forcieren, dass bereits beschlossene Projekte wie z.B. die der Baumhaine
auch konsequent von der Stadtverwaltung umgesetzt werden. Dafür werden wir
weiterhin Anfragen, Prüfaufträge und Haushaltsanträge einbringen.
- die Initiative „Mein Baum für Magdeburg“ weiter ausbauen, finanziell und
personell besser ausstatten und auch stärker bewerben
- das Thema Stadtgrün und Bäume stärker auf die Agenda von Politik und
Stadtverwaltung setzen. Um einen besseren Überblick über kommunale
Aktivitäten zu behalten, soll die Stelle eine/s Koordinatorin/Koordinators
für Stadtgrün geschaffen werden.
- die Stadtgartenbetriebe finanziell besser ausstatten, damit Jungbäume
gepflegt, neue Bäume gepflanzt und nachhaltige ökologische Grünstrukturen
erhalten und weiterentwickelt werden können sowie neue entstehen.
Tierschutz
Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben auch die Tiere ein Recht auf angemessenen und
respektvollen Umgang. Das betrifft neben den Haustieren auch die Nutztiere und
selbstverständlich die wild lebenden Tiere. Wir setzen uns ein für ein
tolerantes und rücksichtsvolles Miteinander, das den Bedürfnissen der
Tierhalter*innen und der übrigen Bevölkerung gerecht wird und Konflikte
vermeidet.
Wir wollen:
- eine breitere Verwendung von Produkten aus artgerechter Tierhaltung sowie
die ausdrückliche Berücksichtigung veganer und vegetarischer Alternativen
zum Fleisch in Küchen kommunaler Einrichtungen und bei der Auswahl von
Caterern
- eine Kostenübernahme durch die Stadt für die von anerkannten
Tierschutzvereinen veranlassten Kastrationen und Sterilisationen
freilaufender Katzen
- stärkere Kontrollen und konsequentes Ahnden von Verstößen gegen das
Tierschutzgesetz und die Stadtordnung
- eine weitere Verbesserung der Bedingungen im Magdeburger Zoo in Richtung
einer artgerechteren Haltung der Tiere
- ein klares Bekenntnis der Stadt gegen Tierbörsen durch ein Verbot der
Nutzung städtischer Gebäude und Einrichtungen zu deren Durchführung
- keine Bereitstellung von kommunalen Flächen für Zirkusse, die mit (Wild-
)Tieren arbeiten
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